Klaus Peter Wittemann
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Hausbesetzung 1981 im ehemaligen Clochard

 

Es ging um einen Gebäudekomplex zwischen Burgstraße, Ritterplan und Jüdenstraße; der Kern war ein Gebäude, in dem die "Prager Schule" und die Disco "Clochard" untergebracht waren. Der Komplex wurde im Dezember 1980 besetzt und als Wohnraum und Kulturzentrum genutzt. Am 4. Februar 1981 wurde alles geräumt und unbenutzbar gemacht. Der Abriß begann.

Das Bild zeigt das Gebäude an der Jüdenstraße; das Hauptgebäude lag dahinter.

 
Dieses Bausparglück entsprach (noch?) nicht den Lebensentwürfen der Besetzer ..
 

.. wie sie hier zum Ausdruck gebracht wurden.

Kraak dir was - Hinweis auf die damals berühmten Kraaker in den Niederlanden.

 
Deckenfenster im Jugendstil. Zwischenzeitlich stand das Gebäude unter Denkmalschutz, der dann aber wegen "schlechter Bausubstanz" aufgehoben wurde. Die Deckenfenster waren durch Zwischendecken verdeckt und kamen erst zum Vorschein, als der Abriß beschlossene Sache war.
   

Trotz dieses "Basta-bestärkten" Statements wurde bald geräumt.

Ob der Hauptdarsteller der "Rot-Grün"-Tragicomedy zu Berlin das "Basta" hier aufgeschnappt hat, ist unwahrscheinlich, da er nach dem Studium Göttingen schon verlassen hatte. Vielleicht wurde es über den Umweltminister vermittelt, der damals solche Aktionen noch unterstützte.

   
Geräumt und zugemauert.
   

Der zugemauerte Eingang in der Jüdenstraße wurde zum Hauptmotiv und Symbol.

Vielleicht auch, weil (für Göttinger) wieder eine Protestwelle vorbei war: Studentenbewegung, Anit-AKW-Bewegung im Kampf um die Bauplätze, Hausbesetzungen.

Es entstand der "parlamentarische Arm", die Grünen, heute die zweite Partei der Besserverdienenden.

 

   

Während die Abrißarbeiten noch liefen, gab es in der Galerie Apex eine Ausstellung zum Thema; die Plakate paßten gut zum Bauzaum.

Siehe: Annelie Heinevetter; Thomas Born: Friede den Hütten - Krieg den Palästen. In: Fotografie. Heft 16/1981, Göttingen 1981, S. 41- 49. - Enthält Bilder und Texte, auch der Aktiven, und einen Beitrag von Sybil Wagener.

   
Nach der Räumung: Eingang zur Prager Schule.
   

Burgstraße - Ecke Ritterplan

   
Keine Samthandschuhe.
   
Die Solidarität kann dem Abrißbagger nicht trotzen.
   
Es geht zu Ende.
   
Der Rest.
   
Es ist vollbracht.
   
Blick Richtung Ritterplan und Alte Feuerwache.
 
Der Gegenschuß Richtung Jüdenstraße-
   
Die überlebenden Häuser.
 
  Der Blick heute auf die Ecke links zum Ritterplan, schräg rechts die Jüdenstraße. Die beiden Rest-Häuser sind renoviert.

 

 

 

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Klaus Peter Wittemann
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